Wie sollen unsere Autos künftig angetrieben werden? Per Strom oder per Wasserstoff? Oder ist der gute alte Verbrennungsmotor doch nicht so verkehrt? Zwischen den Verfechtern der unterschiedlichen Technologien herrscht ein regelrechter Glaubenskrieg.

Die Absatzzahlen sprechen eine klare Sprache

Der Verbraucher scheint sich indes aber bereits entschieden zu haben. So war dem ADAC zufolge im November jeder fünfte neu zugelassene Pkw ein Elektroauto, während nur noch jedes zweite neu zugelassene Auto mit einem Verbrennungsmotor ausgestattet war. Der EU, welche das Aus für Verbrennungsmotoren bereits für das Jahr 2035 verlangt, kann dies nur Recht sein.

Fragen Sie mich jetzt bitte nicht, wo der Strom für all die schicken E-Autos dann herkommen soll. Darüber sollen sich schlauere Leute als ich den Kopf zerbrechen. Was aber feststeht: Die Politik setzt alles auf den Umbau unserer Wirtschaft. E-Autos sind hierbei nur ein Baustein.

Dekarbonisierung als Triebfeder für Batterie-Forschung

Denn auch der Ausbau regenerativer Energien bzw. die Dekarbonisierung der Industrie steht ganz weit oben auf der politischen Agenda. Ohne leistungsstarke Batterien, welche erneuerbare Energie speichern und dann abgeben können, wenn sie gebraucht wird, wird dies aber kaum möglich sein.

Und so schätzen nicht wenige Experten, dass es mit herkömmlichen Lithium-Ionen-Akkus allein nicht getan sein wird. Dafür reichen die globalen Lithiumressourcen – zum aktuellen Stand der Fördertechnik – bei weitem nicht aus.

Es müssen also technologische Alternativen her, welche entweder mit weitaus weniger Lithium auskommen oder ganz auf dieses und weitere kostspielige Elemente wie Kobalt verzichten können.

Gehört Feststoff-Akkus & Co. die Zukunft?

In dieser Studie widmen wir uns voll und ganz diesen alternativen Akku-Ansätzen, darunter natürlich auch der heiß diskutierten Technologie rund um Feststoff-Akkus. Daneben ist die Erforschung von Batterien, welche auf alternative Rohstoffe wie Natrium und Kalium setzen, ebenso aussichtsreich. Schließlich sind die beiden Rohstoffe in unserer Erde hundertmal häufiger anzutreffen, als Lithium. Nicht umsonst wittert der eine oder andere in diesen trivialen Rohstoffen sogar die Zukunft unserer Energiespeicherung.

Welcher Ansatz sich schlussendlich durchsetzen wird, lässt sich aktuell schwer abschätzen. Meiner Meinung nach gibt es gute Gründe für alle derzeit verfolgten Forschungsansätze. Ein ‚the winner takes it all‘ wird es in diesem Bereich wohl nicht geben.

Lithium bleibt ein kritischer Rohstoff

Trotz aller Begeisterung für neue Technologien rechne ich aber trotzdem nicht damit, dass die gute alte Lithium-Ionen-Batterie so schnell ausgedient haben wird. Denn auch an dieser Technologie wird munter weiter gefeilt. So sollen – kontinuierlichen Forschungsanstrengungen sei Dank – Lithium-Ionen-Akkus durch einige Anpassungen künftig bis zu 50 Prozent mehr Energie speichern können, als bisher.

Das Ende der Fahnenstange ist also auch bei der derzeit etablierten Akku-Technologie noch lange nicht erreicht und so wird Lithium auch noch über viele Jahre ein heiß begehrter Rohstoff bleiben. Trotzdem wäre es fatal, nicht auch bei aufstrebenden Technologien wie etwa der Feststoffbatterie auf dem Laufenden zu bleiben.

Können die deutschen Autobauer den Staffelstab wieder an sich reißen?

Und wer weiß. Vielleicht sorgen Forschungsdurchbrüche in westlichen Forschungslabors auch dafür, dass die deutschen Autobauer ihre über Jahrzehnte aufgebaute technologische Vorreiterrolle beim Fahrzeugbau wieder zurückerlangen.

Schließlich droht mit dem Siegeszug der E-Autos dieser Status fortlaufend zu erodieren. Wenn es um Verbrennungsmotoren geht, war Deutschland stets weltspitze. Bei Batterien – auch wegen des übertriebenen Outsourcing der letzten Jahrzehnte – haben inzwischen unsere asiatischen Nachbarn die Nase vorn. Vielleicht ist es also gerade ein Durchbruch bei alternativen Batterietechnologien, mit dem Volkswagen, BMW & Co. das Zepter wieder an sich reißen können.

Auf eine energiegeladene Zukunft!
Ihr Christof von Wenzl

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