Auf keine Studie habe ich mich in 2021 so gefreut, wie auf die aktuelle Studie zum taufrischen Megatrend Metaverse. Schließlich soll es sich dabei um nichts Geringeres als um die Revolution des Internets, einer der prägendsten Erfindungen der Menschheit, handeln. Wir erachten es heute für selbstverständlich, uns auf unseren Rechnern und Mobilgeräten in unzähligen internetbasierten Anwendungen zu bewegen. Eine Welt ohne WhatsApp, E-Mails, Computeranwendungen, Filmstreaming und Onlineshopping – für die meisten von uns unvorstellbar.
Aus Science-Fiction wird Selbstverständlichkeit
Genauso selbstverständlich wird es auch in einigen Jahren sein, einen von uns geschaffenen Avatar, ein mehr oder weniger realistisches Ebenbild unserer selbst, durch das sogenannte Metaverse zu navigieren. Mit dem Metaverse soll eine Plattform geschaffen werden, in der wir lernen und arbeiten, uns mit Freunden treffen, spielen und entdecken.
VR-Brille aufsetzen, und los geht’s!
Unzählige Menschen werden in einigen Jahren mehr Zeit in der digitalen Welt des Metaversums verbringen, als im realen Leben. Warum auch nicht? Schließlich kann man sich im Metaversum seinen ganz eigenen auf Hochglanz polierten Kosmos schaffen, ganz ohne nervige Nachbarn, graue Häuserfassaden und anstrengenden Verkehrslärm. Einfach VR-Brille aufsetzen, und los geht’s! Unrealistisch? Nun ja, bereits heute verbringen drei Milliarden Menschen ausgiebig Zeit in digitalen Spielewelten und schlüpfen in eine beliebige Rolle. Es ist die Flucht in eine Welt, ob als Superheld, Landwirt oder Gangster. In Sachen Gaming existiert das Metaverse im Grunde bereits.
Komplett virtuell statt 2D
In nicht ferner Zukunft werden wir uns auch zum Zoom- oder Teams-Meeting nicht mehr über den PC anmelden, sondern uns mithilfe eines Virtual-Reality-Headsets ins Meeting einloggen, in welchem der von uns geschaffene Avatar unsere Gestik und Mimik nachahmt. Das ersetzt zwar nicht die Nähe eines physischen Meetings, hebt aber die inzwischen gängigen Onlinemeetings auf die nächste Evolutionsstufe. Aus 2D am PC-Bildschirm wird der dreidimensionale Treff im Metaverse.
Gekommen, um zu bleiben
Onlinemeetings sind ohnehin gekommen, um zu bleiben. Man denke hier allein an die vielen Millionen, die Unternehmen jährlich einsparen, wenn sie ihre Mitarbeiter nicht mehr auf teure Geschäftsreisen schicken müssen. Solche Meetings werden aber nicht nur im Arbeitsumfeld stattfinden. Über VR-Headsets werden wir künftig auch mit unseren Freunden auf unserer virtuellen Couch gemeinsam Kinofilme und Serien genießen. Bei den genannten Beispielen handelt es sich indes nur um einen Bruchteil der Möglichkeiten, die mit dem Metaverse und den inzwischen bereits massenmarktfähigen VR- und AR-Headsets entstehen. Wie es Dr. Eike Wenzel in der Studie treffend formuliert: „Das Internet besteht aus unzähligen Webseiten. Das Metaverse wird aus unzähligen virtuellen Räumen bestehen.“
Komplett virtuell statt 2D
Durch das Metaversum entsteht für Meta, Microsoft und andere Konzerne, die sich bereits jetzt auf das Thema einschießen, ein gigantisches Potenzial. Mit dem Metaverse wird ein digitales Paralleluniversum (wenn Sie wollen, eine ‚Matrix‘) geschaffen, in dem genauso um Konsumenten geworben werden wird wie im realen Leben. So viele positive Entwicklungsschritte mit dem Megatrend einhergehen, so gefährlich wird auch die durch das Metaverse noch einmal zusätzlich steigende Machtkonzentration der Großkonzerne des Silicon Valley für unsere Gesellschaft. Im Metaverse werden die Tech-Konzerne zu regelrechten Göttern, die darüber bestimmen können, wie die digitale Welt auszusehen hat, wer darin mitspielen darf und wer eben nicht. Obwohl ich ein überzeugter Optimist bin, erwarte ich auch hier, dass es die Politik wie auch schon beim initialen Siegeszug der Internetkonzerne wieder einmal versäumen wird, die technologische Entwicklung mit einer zeitgemäßen Gesetzgebung in geregelten Bahnen verlaufen zu lassen.
Revolution des Konsums
So oder so, unzählige Konsumenten werden sich vom Metaverse vereinnahmen lassen und auch bereitwillig ihre Brieftaschen für digitale Inhalte öffnen. Schließlich möchte man mit seinem virtuellen Ebenbild im Metaverse, dem Avatar, nicht mit der 0815-Standardkleidung im virtuellen Zoom-Meeting sitzen. Digitale Sneakers von Nike (bereits vom Konzern patentiert!) und weitere Accessoires peppen das Erscheinungsbild auf. Und etwas Prahlerei mit seiner digitalen Wohnung, gesäumt mit von Disney lizenzierten NFT-Sammlerstücken aus dem Marvel-Universum, können schließlich auch nicht schaden. Klingt verrückt? Durchaus. Vergegenwärtigt man sich allerdings, welche Summen bereits heute Gamer dafür ausgeben, ihre Spielhelden mit schicker Kleidung, sogenannten ‚Skins‘, auszustatten und dass es Menschen gibt, die bereitwillig 69 Millionen Dollar für ein verpixeltes NFT-Bildchen (‚Everyday‘ von Beeple) auf den Tisch legen, nur um sagen zu können, dass sie es besitzen, wird klar, in welche Richtung die Reise geht.
Früh ernst nehmen lohnt sich
Dagegen werden Konzerne, die den Trend entweder nicht verstehen oder als Spinnerei abtun, künftig auf der Verliererseite zu verorten sein. Wie viele große Kaufhausketten waren 2000 wohl der Meinung, dass es sich bei diesem ‚Internet‘ nur um eine kurzfristige Modeerscheinung handle? Und wie viele gingen in den letzten Jahren, verdrängt durch den aufstrebenden Onlinehandel, vor die Hunde? Wer für die Zukunft gerüstet sein will, tut also gut daran, den neuen Megatrend namens Metaverse 1. zu verstehen und 2. ernst zu nehmen.
Trendphasen vorprogrammiert
Das Metaverse wird nicht über Nacht entstehen, sondern sich innerhalb der kommenden fünf bis zehn Jahre etablieren. Nichtsdestotrotz wird es auch hier, wie bei jedem Trend, aufgrund einer fantastisch anmutenden Story und scheinbar unbegrenzter Wachstums- und Gewinnmöglichkeiten wieder zu einem anfänglichen irrationalen Hype kommen, gefolgt von Jahren der Konsolidierung und schließlich dem finalen und nachhaltigen Durchbruch.
Vervielfacher-Potenzial
Wenn erst einmal die breite Masse auf das Thema aufmerksam wird, werden also viele Aktien, die auch nur irgendetwas mit dem Thema Metaverse zu tun haben, sich innerhalb kurzer Zeit vervielfachen. Es wird aber wohl, das ist auch bei praktisch jedem Trend so, nur einigen wenigen Auserwählten gelingen, den Trend auch langfristig mitzubestimmen und daran prächtig zu verdienen. Bei Cashkurs*Trends wird es unsere Aufgabe sein, Sie durch diese aufregende Zeit sicher und profitabel zu navigieren. Und diese Herausforderung nehmen wir mit Freude an.
Ihr Christof von Wenzl
Mitglieder von Cashkurs*Trends können sich die aktuelle Studie stets im Mitgliederbereich herunterladen