Mein Skoda Superb, Baujahr 2014, ist schon etwas älter. Vielleicht will mich der integrierte Sprachassistent deshalb partout nicht verstehen. Da kann schnell ein „Miriam anrufen“ als „Fabian anrufen“ verstanden werden. Auch lautes Anschreien der Software mit der stets freundlich bleibenden weiblichen Stimme hat bisher nichts geholfen.

Während ich mich mit meinem Auto-Sprachassistenten rumärgere, hat unser Zukunftsforscher Dr. Eike Wenzel etwas Sinnvolleres mit seiner Zeit angestellt und passend zu meinem Problem dem Zukunftstrend der digitalen Assistenten auf den Zahn gefühlt.

Die Kommunikation mit Maschinen wird/muss intuitiver werden

Im Kern geht es bei digitalen Assistenten schlichtweg darum, wie für uns Menschen die Kommunikation und das Handling mit bzw. von Maschinen, Geräten und Alltagsgegenständen möglichst angenehm und intuitiv gestaltet werden kann. Der wirtschaftliche Gedanke dahinter ist simpel. Je einfacher die Bedienung, desto zufriedener der Kunde, desto mehr wird verkauft.

Zudem lassen sich mit der Einführung digitaler Assistenten, beispielsweise in Form von Chatbots, auch einfache und sich wiederholende Kundenanfragen von digitalen Helfern erledigen. Das Servicepersonal muss sich weniger oft mit stumpfsinnigen und sich ständig wiederholenden Aufgaben herumschlagen und kann sich sinnvolleren Themen widmen.

Damit wir uns richtig verstehen. Ich bin der Letzte, der sich wünscht, mit einer Blechkiste zu sprechen. Aber die Zukunft gehört nun mal digitalen Assistenten, wie Chatbots. Das zeichnet sich bereits jetzt klar ab. Glücklicherweise arbeitet aber ein ganzer Industriezweig daran, diese Assistenten laufend zu verbessern.

245 Milliarden Dollar

Daran sind natürlich auch jene Unternehmen interessiert, die auf solche Technologien setzen. Und das führt wiederum dazu, dass hier gerade ein wichtiger neuer Zukunftsmarkt entsteht. Allein der Markt für Spracherkennungs-Software soll Experten zufolge in den nächsten Jahren jährlich um 20 Prozent wachsen können. Die automatische Erstellung von Mitschriften bei Zoom-Meetings wäre ein Beispiel für den Nutzen solcher Programme.

Der gesamte Markt für digitale Assistenten soll sich indes von aktuell rund 13 Milliarden Dollar bis ins Jahr 2030 sogar auf ein Volumen von 245 Milliarden Dollar regelrecht vervielfachen.

Dieses Potenzial fußt natürlich nicht nur auf Spracherkennung und intelligenteren Chatbots. Auch der Steuerung per Mimik, Gestik und Augenkontakt wird künftig eine immer größer werdende Rolle zuteilwerden.

Augenkontakt statt Tastatur und Maus

Wer mit großen bzw. mehreren Bildschirmen arbeitet, weiß, wie müßig das tägliche Hin- und Hergereiße der Computer-Maus sein kann. Ein in der diesmonatigen Studie vorgestelltes Unternehmen hat hierfür die passende Antwort. Dank dessen Soft- und Hardware folgt die Maus dem Blickfeld intuitiv. Zudem schaltet sich dank der Lösung der Bildschirm auch aus, wenn man sich davon abwendet und die Software erkennt überdies, wenn die Augen ermüden und es Zeit für eine Pause wird.

In vielleicht nicht ganz ferner Zukunft werden in unseren TV-Geräten eingebaute digitale Assistenten also ganz von selbst einen Film pausieren, wenn diese merken, dass wir wieder einmal vor dem Fernseher eingenickt sind. Und wer jetzt meint, das wäre ein sinnloses Gadget: Als begeisterter Spieler der PC-Spielereihe Anno war ich jedes Mal froh, wenn mich in meinem Eifer eine Stimme im Spiel ‚wachrüttelte‘ und sagte: „Hoheit, Ihr spielt schon seit 2 Stunden. Zeit für eine Pause!“.

Digitale Assistenten können Leben retten!

Bei Unterhaltungselektronik vielleicht ein nettes, aber nicht essenzielles Gimmick, könnte diese Technologie im Straßenverkehr künftig jedoch unzählige Menschenleben retten. Bereits heute werden digitale Assistenten zur Müdigkeitserkennung im Bergbau bei großen Muldenkippern eingesetzt. Denn was los wäre, wenn ein Fahrer eines gut und gerne 300 Tonnen schweren Monstrums auf vier Rädern Sekundenschlaf erliegt, kann man sich ausmalen.

Künftig werden Assistenzsysteme wie diese auch in herkömmlichen PKWs zum Standard gehören. Die EU hat hierfür bereits die gesetzlichen Weichen gestellt. Und auch bei der Feststellung von Autismus und Leseschwächen können digitale Assistenten, unterstützt durch Eye Tracking & Co., wertvolle Dienste leisten.

Der Zukunftstrend der digitalen Assistenten ist weit mehr als reine Spielerei und sollte von uns deshalb tunlichst weiterverfolgt werden. Gerade im börsencrash-geplagten 2022 könnte es sich im Nachgang als ausgesprochen lukrativ herausstellen, die teilweise ausgebombten Werte aus dieser aussichtsreichen Branche etwas genauer unter die Lupe zu nehmen!

Herzlichst
Ihr Christof von Wenzl von Cashkurs*Trends

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