Liebe Cashkurs*Trends-Abonnenten!

News bei Ocado

Eigentlich kommen diese nicht direkt vom britischen Online-Lebensmittel-Einzelhändler, sondern vom norwegischen Konkurrenten AutoStore, mit dem man bekanntlich in einem Patentrechtsstreit steht. Das japanische Unternehmen Softbank, bekannt für zahlreiche Milliardeninvestitionen im Technologiebereich, hat sich für 2,8 Milliarden Dollar einen 40-Prozent-Anteil an AutoStore gesichert. Damit kommen die Norweger auf eine Bewertung von 7,7 Milliarden Dollar. Daraus ergeben sich für uns zwei wichtige Aspekte.

Erstens kennen wir nun den Wert von AutoStore und können damit abschätzen, wie wahrscheinlich eine Übernahme der Norweger durch Ocado wäre. AutoStore’s mögliche Spekulation auf eine erzwungene Übernahme durch Ocado trat bei Bekanntwerden der Rechtsstreitigkeiten auf. Nun ist Ocado an der Börse mit knapp 21 Milliarden Dollar bewertet. Eine Übernahme wäre also nicht ohne eine massive und kursschädigende Aktienverwässerung zu stemmen. Möglich wäre natürlich auch ein Einstieg von Softbank bei Ocado. Damit ließe sich der drohende und operativ lähmende Rechtsstreit höchstwahrscheinlich schnell ad acta legen.

Zweitens geht das Management von Softbank offensichtlich von einem vorteilhaften Ausgang des Rechtsstreits zu Gunsten von AutoStore aus. Sonst würde man nicht ohne Weiteres 2,8 Milliarden Dollar auf den Tisch legen. Sicher, auch Softbank hat sich an schlechten Investments hin und wieder die Finger verbrannt. Nichtsdestotrotz ist dies nicht positiv für Ocado zu werten. Zudem haben sich die Norweger einen finanzstarken Investor ins Boot geholt, der über hervorragende Netzwerke verfügt, um AutoStore voranzubringen.

Aktuell sind das natürlich einfache Gedankenspiele. Dennoch mischt der Softbank-Einstieg die Karten neu und AutoStore scheint momentan das bessere Blatt in der Hand zu halten. Und das müssen wir bei unserer Investition in Ocado im Hinterkopf behalten. Charttechnisch scheint die Aktie gerade einen Boden ausbilden zu wollen. Kurse unter 23 möchten wir bei der Aktie nicht sehen. In dem Fall müssten wir unsere Position wohl oder übel reduzieren.

Materialise mit geplantem Zukauf

Unser 3D-Druck-Spezialist hat sich eine Option für den Kauf von Link3D gesichert, einem Startup-Softwareentwickler, mit dessen Lösungen Produktionsprozesse in der additiven Fertigung effizienter gestaltet werden können und auch die Skalierbarkeit verbessert werden kann. Genau in dieser fehlenden Skalierbarkeit liegt derzeit einer der Hauptgründe für die noch zaghafte Etablierung von 3D-Druck-Verfahren in der industriellen Produktion. Meist wird die additive Fertigung für Prototypen und individuelle Einzelstücke (beispielsweise in der Chirurgie) eingesetzt. Den Sprung hin zu großangelegten Produktionslinien und einer damit einhergehenden steigenden Wirtschaftlichkeit ist bis dato noch nicht vollends vollzogen.

Der Kaufpreis ist nicht bekannt, Materialise scheint allerdings einen sinnvollen Deal zu machen.

Nach der Party kommt der Kater – Die Aktie steckt derzeit, wie alle Titel aus der Branche, noch immer in einer langwierigen und zähen Korrektur. Aber auch diese Korrektur wird vorübergehen. Und Materialise mit seinem Software-Fokus und der Vielzahl an Patenten sollte sich deshalb auch wieder erholen können. Jede gute Aktie durchläuft immer wieder Korrekturphasen. Das gehört zum Spiel schlichtweg dazu. Exemplarisch dazu habe ich Ihnen dazu einmal den Chart von iRobot mitgebracht. Nach einer Vervielfachung zu Zeiten der Finanzkrise ging es auch bei dieser Aktie während der folgenden Korrektur über viele Monate abwärts. In der Spitze halbierte sich der Aktienkurs. Und auch diese scheinbar nicht enden wollende Korrektur nahm irgendwann ein Ende. Nur brauchen solche Bereinigungen meist eben etwas mehr Zeit, als uns (notorisch ungeduldigen) Investoren lieb ist.

Mit den besten Grüßen

Ihr Cashkurs*Trends Team